Japanischer Lampion
Geschrieben von:Apple Languages
Datum:November 2, 2019
Posted in:Blog / Informationen / Spaß mit Sprachen / Schreibssysteme unserer Welt

Schreibssysteme unserer Welt

Die meisten von uns wissen, dass in der Welt tausende Sprachen gesprochen werden – aber wissen Sie wie viele Alphabete es gibt?

Wir reden hier nicht nur von den Unterschieden zwischen, zum Beispiel, dem Lateinischen Alphabet (welches Sie in diesem Moment lesen) und dem georgischen Alphabet (Einen Auszug finden Sie weiter unten) – wir reden von den Unterschieden zwischen Konsonantenschriften und Abugida, und zwischen Silbenschriften und Ideographie. Verwirrt? Lesen Sie weiter, um mehr herauszufinden!

 



Beispiel eines georgischen Textes

Alphabet? Vielleicht doch nicht

Wenn Sie eine europäische Muttersprache sprechen, sind Sie vielleicht noch nie auf den Gedanken gekommen was für massive Unterschiede es zwischen den Schreibsystemen weltweit gibt, auch wenn Sie es gewohnt sind unterschiedliche Arten von Schrift zu sehen, wie zum Beispiel im griechischen oder kyrillischen Alphabet.

Römisches vs kyrillisches vs griechisches Alphabet

Der Begriff ‘Alphabet’ ist nicht – wie vielen von uns beigebracht wird – das Wort für ein besonderes Set an Buchstaben in einer Sprache. Tatsächlich bezieht es sich auf bestimmte Arten von Schreibsystemen. Diese Systeme nutzen charakteristische Zeichen – oder Buchstaben –, um alle Phoneme (kleinste Einheit des Lautsystems) eines Wortes zu kennzeichnen. Nehmen wir zum Beispiel das Wort ‘rot’. Jedes Phonem – /r/ /o/ /t/ – wird von den Buchstaben r & o & t repräsentiert. Jeder Laut in dem Wort wird also von einem der Buchstaben repräsentiert, die Buchstaben zusammen ergeben dann das Alphabet der jeweiligen Sprache.

Hebräisch, im Gegensatz dazu, ist ein Konsonantenalphabet – oder ein Abjad – was bedeutet, dass nur Konsonanten in der Schrift von Buchstaben repräsentiert werden. ‚Rot‘ wird somit zu RT. Vokale werden durch Diakritika (Kleine Zeichen um den Buchstaben herum) gelesen, was der lesenden Person hilft die Wörter auseinanderzuhalten. Zum Beispiel ‚Rot‘ und ‚Rat‘.

Diese Konsonantenstrukturen werden ‘Wurzeln’ genannt, das Hinzufügen von Vokalen an diese Wurzeln macht es möglich, Adjektive und Substantive zu erschaffen, die mit dieser Wurzel verwandt sind. Arabisch ist eine weitere Sprache mit einem Abjad – die Wurzel k-t-b (كتب) wird genutzt, wenn man über markieren, beschriften oder schreiben redet. Aus dieser Wurzel die folgenden Wörter gewachsen: katîb (Autor); kutub (Bücher); kutubî (Buchhändler).

Nach einem ähnlichen Prinzip funktioniert das Abugida – dieses Schreibsystem beachtet die Hauptsilben eines Wortes, nicht die Konsonanten, und wird deswegen auch Alphasyllabar genannt. Silben sind Konsonanten mit einem eigenen Vokal – denken Sie zum Beispiel an Ok-to-pus – und im Abugida wird die ganze Silbe von einem Symbol oder Buchstaben dargestellt. Diakritika werden hier genutzt, um unterschiedliche ‘eigene Vokale’ der Silben darzustellen, wie Sie an den Beispielen unten sehen.

Ein Beispiel für Diakritika an einer Wurzelsilbe in Devanagari, hier ist der ‚eigene Vokal‘ [a] der Silbe in Gelb markiert, und Diakritika kennzeichnen eine Veränderung des Vokals in Rot.

Verwandt mit dieser Art des Schreibsystems ist das Syllabar, ein Begriff, der sich auch auf Symbole bezieht, die Silben kennzeichnen. Syllabaren unterscheiden sich nur etwas von ihren nahen Verwandten, den Abugida, hier werden Diakritika nicht genutzt, um das Wurzelsymbol zu verändern. Stattdessen wird jedes Symbol mit charakteristischen Markierungen oder Strichen geschaffen, welche das individuelle Element der Silbe kennzeichnet. Das bedeutet, dass die deutschen Formen ‚tot‘, ‚tut‘ und ‚tat‘ alle unterschiedliche Zeichen bräuchten, da sie unterschiedliche Silben sind! Beachten Sie den Unterschied zwischen den japanischen Hiragana-Symbolen weiter unten – auch wenn sie denselben Konsonanten nutzen wie das obere Devangari-Beispiel, sind die Formen völlig verschieden.

Hiragana, ein Beispiel für ‘echte Silbenschrift‘, was die Nutzung von eindeutigen Symbolen oder Zeichen für eindeutige Silben einbezieht (gleicher Teil [p] mit Gelb markiert)

Die letzte Art von Schreibsystemen ist die Logografie, welche die Piktogramme und Ideogramme wie Hieroglyphen der alten Ägypter oder bestimmte chinesische Zeichen umfasst. Diese Symbole haben keine Verbindung zu den Lauten oder Buchstaben in den jeweiligen Wörtern, sondern drücken bestimmte Dinge oder Konzepte aus, und sind oft repräsentativ für die Sache oder Konzept selbst, hier sind ein paar Beispiele in Mandarin:

Ideografische Symbole im Mandarin-Chinesisch, bei denen die Form des Zeichens die Bedeutung kennzeichnet oder impliziert

Noch ein Beispiel, ‘Ruhe‘, besteht aus den Zeichen für ‚Person‘ () und ‚Baum‘(), was bedeutet, dass eine Person an einem Baum lehnt, sich ausruht.

Oder nehmen Sie das Wort ‚Pferd‘ in Mandarin, welches so geschrieben wird:

Mǎ wird selbst Teil des Zeichens für (qí), ‚reiten‘:

Die beiden Beispiele werden oft als ‚Verbindungszeichen‘, da diese einzelne Zeichen und Elemente kombinieren, um einen anderes eindeutiges Zeichen zu erschaffen. Ein Grund warum dieses Alphabet auch oft ‚semantisch-phonetisch‘ genannt wird, ist weil manche Zeichen sowohl Semantik (Bedeutung) und Phonetik (Laut) repräsentieren.

Andere Arten von Schreibsystemen

Während die oberen Systeme auf dem ersten blick etwas kompliziert wirken, kratzen sie nicht mal an der Oberfläche der Schreibsysteme, die auf der ganzen Welt genutzt werden! Bedenken Sie zum Beispiel das Internationale Phonetische Alphabet (IPA), welches von Linguist/-innen genutzt wird, um auf bestimmte Phonemen zu verweisen, und anzeigt wie viele mögliche Laute ein Mensch von sich geben kann:

IPA-Tabelle 2018 (Klicken Sie, um sich die vollständige Größe anzuschauen!)

Und was ist mit den haptischen Alphabeten wie Braille oder den Morsecode? Oder Semaphor, ein Telegrafie-System, welches genutzt wird, um über lange Distanzen zu kommunizieren? Oder die verschiedenen Arten von Stenografie, welche immer noch Aussehen wie nicht von dieser Welt, auch wenn wir uns in diesem Text mit vielen Arten der Alphabete beschäftigt haben!

Pitman Stenografie, entwickelt 1837 von Isaac Pitman

Melin Stenografie, entwickelt in den 1880-ern von Olof Werling Melin

 

 

 

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