Geschrieben von:Sprachreisen
Datum:May 29, 2015
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Ein kulinarischer Ausflug nach Bayern

1st Augsburg2Bayern glänzt nicht nur mit wunderschönen Landschaften, charmanten Städte und gutem Bier, sondern kann auch kulinarisch einiges bieten. Wenn Sie die bayrische Küche ein bisschen kennen lernen wollen, stelle ich Ihnen meine Lieblingsgerichte vor, die auch leicht nachzukochen sind.

Ein richtiges „rustikales“ bayrisches „Frühstück“ ist das Weißwurstfrühstück. Weißwürste bestehen aus Kalbfleisch, Schweinerückenspeck und Gewürzen und werden traditionell mit süßem Senf gegessen. Dazu werden Brezen und Weißbier serviert. Sie wurden nach altem Brauch vormittags, noch vor 12 Uhr verspeist. Zum einen, weil die Weißwürste am Morgen frisch gemacht werden und man früher noch keine Konservierungs- bzw. Kühlmöglichkeiten hatte, zum anderen, weil es oft die erste Brotzeit am Tag ist, zwischen Arbeitsbeginn und Mittag. Diese Tradition hat sich hartnäckig gehalten und ist bis heute sehr beliebt. Ein kurzer Hinweis zum Verzehr: Weißwürste werden traditionell „gezuzelt“, man hält die Wurst in der Hand und zieht den Inhalt mit den Zähnen aus dem Darm. Man kann sie aber auch längs einschneiden und den Darm mit Gabel und Messer abziehen. Echte Bayern schwören auf die erste Variante, die zweite jedoch ist etwas „vornehmer“. Aber probieren Sie es einfach selbst!

KässpätzleAls Hauptgang mittags oder abends eignen sich Kässpätzle hervorragend. Kässpätzle sind ein tolles, schnelles Essen, das aber trotzdem viel hermacht! Um sie herzustellen braucht man eine Spätzlereibe oder ein Spätzlesieb und schon kann es losgehen: Vermixen Sie Eier, Mehl, Wasser und Salz zu einem Teig, geben Sie diesen stückchenweise in die Spätzlereibe und reiben Sie den Teig ins kochende Wasser. Schon haben Sie Spätzle! Kochen Sie diese für 1-2 Minuten, bis sie an der Oberfläche schwimmen. Schichten Sie die gekochten Spätzle in eine Auflaufform, geben einen starken Käse darüber, dann wieder eine Schicht Spätzle und Käse und geben Sie die Form noch kurz (ca. 10 Minuten) in den Ofen. Wahlweise können Sie noch Zwiebelringe in Butter anbraten und obendrauf geben, um noch mehr Geschmack zu bekommen. Ein schnelles hausgemachtes Essen, das einfach nur lecker ist!

Für 4 Personen:

6 Eier

500 g Mehl

250 ml Wasser

etwas Salz

 

Ein weiteres Schmankerl der bayrischen Küche ist Leberkäs, entweder in der Semmel (bayrisch für „Brötchen“) oder zusammen mit Kartoffelsalat, Bratkartoffeln oder Spiegelei. Eine Leberkässemmel eignet sich prima als schnelles Essen zwischendurch aber auch mit Beilagen als Hauptgang mittags oder abends. Im bayrischen Leberkäse ist keine Leber enthalten, sondern Rind- und Schweinefleisch, Speck, Wasser, Zwiebeln, Salz und Majoran, was alles zerkleinert und anschließend gebacken wird. In Bayern erhält man Leberkässemmeln so gut wie bei jedem Metzger (genauso wie Weißwürste), was die Beliebtheit nur bestätigt. Unbedingt probieren!

 

SemmelknödelMein Leibgericht als Kind und immer noch weit oben auf der Liste meiner Lieblingsgerichte sind Semmelknödel mit Pilzsauce. Sie sind leicht herzustellen, machen satt und schmecken köstlich, auch als Beilage zu Fleischgerichten.

Für die Knödel:

500 g Knödelbrot

3 Eier

250 ml lauwarme Milch

1 mittelgroße Zwiebel, fein gewürfelt

Petersilie gehackt

Salz und Pfeffer

Muskat

Übergießen Sie das Knödelbrot mit lauwarmer Milch und mischen Sie es mit den Händen. Geben Sie Petersilie, Zwiebeln und Eier hinzu und vermischen Sie alles gut. Würzen Sie mit etwas Salz, Pfeffer und Muskat und lassen Sie den Teig kurz ruhen. Formen Sie aus dem Teig mit nassen Händen ca. 8 runde Knödel und garen Sie sie ca. 20 Minuten in siedendem Salzwasser (Knödel müssen schwimmen können). Nehmen Sie die Knödel mit einer Abtropfkelle heraus.

 

Für die Soße:

800 g Pilze

Etwas Zitronensaft

1 Zwiebel

2 Knoblauchzehen

Salz und Pfeffer

½ Becher Sahne

1 Becher saure Sahne

Etwas Petersilie

 

Putzen Sie die Pilze, schneiden Sie sie in Scheiben und beträufeln Sie sie mit Zitronensaft. Schneiden Sie die Zwiebel klein und hacken Sie den Knoblauch. Schwitzen Sie die Zwiebel und den Knoblauch in Butter an, geben Sie die Pilze dazu und braten Sie alles unter häufigem Wenden an. Würzen Sie mit Salz und Pfeffer. Rühren Sie einen EL Mehl mit etwas Sahne glatt, gießen Sie es über die Pilze, rühren Sie um und geben Sie die restliche Sahne und die saure Sahne hinzu. Dann können Sie die Knödel mit der Soße anrichten und etwas Petersilie als Dekoration darüberstreuen. Guten Appettit!

 

Mein absoluter Lieblingsnachtisch ist Apfelstrudel und meine Oma macht ihn besonders lecker.

Für den Teig:

300 g Mehl (Weizenmehl)

1 Prise Salz

5 EL Öl

8 EL Wasser lauwarm

 

Ca. 10 Äpfel, geschält und in kleine Stücke geschnitten

Zucker

Zimt

Wahlweise Rosinen oder Mandeln

Vermischen Sie alle Zutaten gut und kneten Sie den Teig mit den Händen gut durch. Geben Sie Öl oder Wasser dazu, falls der Teig zu trocken ist. Decken Sie den Teig mit einem Tuch ab und lassen Sie in ca. 30 Minuten ruhen. Teilen Sie den Teig in zwei Stücke und rollen Sie sie nacheinander sehr dünn auf einer mit Mehl bestreuten Fläche aus, bedecken ihn mit Äpfeln, Zimt und Zucker (wahlweise Rosinen und Mandeln) und rollen Sie ihn auf. Die zwei Teigrollen auf ein eingefettetes Backblech geben und für ca. 40-45 Minuten bei 200 Grad Ober- und Unterhitze im vorgeheizten Backofen backen. Geben Sie nach etwa 15 Minuten etwas heiße Milch über den Teig, damit er nicht zu trocken wird. Wenn der Apfelstrudel fertig ist, können Sie ihn entweder mit Vanillesoße oder Vanilleis servieren. Lassen Sie es sich schmecken!

Augsburg3Ich hoffe, dass Sie dieser Ausflug in die bayrische Küche inspiriert hat und Sie vielleicht Lust bekommen haben, diese Gerichte bei Ihrem nächsten Bayernbesuch zu probieren oder zu Hause sogar selber nachzukochen! An Guad’n!

– Rebecca Reiber