Spanische Weihnachtstraditionen

Obwohl bei den meisten Familien Weihanchten am 24. Dezember gefeiert wird, gibt es einige spanische Traditionen, die schon in der Vorweihnachtszeit zelebriert werden. Die Wichtigste ist wohl die Weihnachtslotterie, bei der der Hauptpreis auch als El Gordo (Der Dicke) genannt wird. Die Ziehung ist jedes Jahr am 22. Dezember und die Lottiere ist die Größte ihrer Art weltweit. In Spanien ist auch der Fernsehfilm La Gran Familia, sehr beliebt. Er wird jedes Jahr gezeigt und die ganze Familie sitzt zusammen und schaut den Film.

Der Abend des 24. Dezember wird Nochebuena genannt. Gläubige gehen abends in die Kirche zur Weihnachtsandacht Misa del Gallo, aber meist versammelt sich die gesamte Familie zu einen großem Abendessen um dabei viel mehr als empfohlen zu essen. Bei diesem Festmahl gibt es Jamón Serrano, Meeresfrüchte, Suppen, Lamm und typische Weinachtssüßspeisen wie turrón odre polvorón.

Die Weihnachtsnacht beginnt mit einer Rede des Königs, die Punkt 21:00 Uhr auf jedem spanischen Kanal ausgestrahlt wird. Es hat sich mittlerweile eingebürgert, dass man zwar die ersten zwei Minuten zuschauen muss aber sobald man feststellt, dass es die gleiche Rede von letztem Jahr ist man die Rede einfach ignoriert und anfängt zu essen. Das Nochebuena dauert meistens fünf bis sechs Stunden, aber eigentlich ist das Abendessen nur eine Ausrede um einfach zu feiern und die gemeinsame Zeit mir der Familie zu genießen. Nach dem Essen trinkt man ein Glass Cava (spanischer Champagner) und man geht mit Freunden aus oder feiert zuhause weiter.

Am 25. Dezember (Navidad) geht die Feierei aber nicht „so lang”. Normalerweise kommt man zum leckeren Mittagessen mit der Familie zusammen und am Nachmittag schaut man gemeinsam fern. Einige Familien beschenken sich jetzt schon gegenseitig, aber die meisten spanischen Familien tun das erst am 6. Januar.

Silvester

Am 31. Dezember feiern wir Nochevieja. Um es richtig zu erklären muss ich erwähnen, dass wir ungefähr drei- bis viermal mehr als üblich essen. Spanier haben dabei eine „spezielle“ Art, das neue Jahr zu begrüßen. Wir essen zwölf Weintrauben – eine für jeden Glockenschlag auf dem Plaza Mayor in Madrid. Nach diesen Campanadas geht die Jugend aus und feiert bis zum Morgengrauen. Bevor man jedoch nach Hause zurückkehrt muss man eine heiße Schokolade trinken und einige churros (in Fett ausgebackenes Gebäck) essen.

Am ersten Januar dann schaut man das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker oder Skispringen, es sei denn man war am Nochevieja aus. In dem Fall kann man ausschlafen. Nach einem (weiteren) großen und schmackhaften Mittagessen mit der Familie spielt man entweder Brettspiele oder man sieht gemeinsam fern.

Reyes Magos

In der des 5. Januar geht man auf die Straße und sieht der Prozession cabalgata zu. Dabei werden die Heiligen Drei Könige dargestellt, die Süßigkeiten an Kinder verteilen. Das typische Abendessen besteht dann aus heißer Schokolade mit Roscón de Reyes. Bevor dann die Kinder ins Bett gehen stellen sie für die Heiligen Drei Könige noch ein paar Kekse mit einem Glas Milch bzw.  ein bisschen Wasser für deren Kamele neben den Weihnachtsbaum.Sie stellen außerdem ihr schönstes Paar Schuhe raus, damit diese mit Geschenken befüllt werden können. Am nächsten Morgen dann (aus eigener Erfahrung: sehr, sehr früh) wachen die Kinder auf um nachzusehen wieviele Geschenke sie bekommen haben. Wenn sie im letzten Jahr lieb waren, gibt es viele schöne Geschenke, aber wenn sie ungezogen waren, bekommen sie Kohle. Die Kohle ist heutzutage aus Zucker, aber früher war es tatsächlich richtige Kohle!

Carlos